Navigationsgeschick

Zückt der Bene stolz sein iPad und öffnet googleMaps um mal eben aus dem Handgelenk die schnellste Route heraus zu schütteln. Kamal etwas skeptisch hört sich den Vorschlag erstmal an und vergleicht die Vorschläge der Nachbarn die er vorher nach der gechilltesten Route von Ragama nach Monaragala ausgefragt hat.

Kadawatha – Weliveriya – Avissawela. Okay das hätte ich auch getippt und anscheinend stimmt auch google zu. Leider weiß weder „Meister“ google noch „Schlaumeier“ ich und vermutlich auch nicht „wir waren da mal vor drei Jahren“ Nachbar X das einige Straßen besser sind als andere und – Hallo? – es gibt auch Straßen die unzumutbar sind, insbesondere wenn man wie wir vorhat Kühlschrank und Gefriertruhe sowie Glas und naja, zerbrechliche Dinge, über deren sichere Transportweise ich mir noch den Kopf zerbreche und da lieber noch mal etwas nachdenke und nichts über den Zaun brechen will. Schaut Euch das Satzkonstrukt nachmal genauer an;-) Da wäre meine Deutschlehrerin aber nervös geworden. Wir wurden jedenfalls nervös, als die Straße immer schlechter wurde und als ich dann plötzlich „ferry terminal“ auf der Karte las, dort wo wir den breiten Kelani River überqueren sollten.
Kamal und ich waren uns einig. Pugoda hatte das Beste von uns gesehen und die Leute, die wir fragten, ob eine Überfahrt und Weiterreise nach Kosgama (mhhm, Jackfrucht-Dorf heißt das übersetzt) überhaupt möglich sei, erklärten stolz das es eine Brücke gab. Diese war sogar breit genug für unsere chinesische Konservendose von LKW.

Über Stock und Stein hechelte der Motor weiter und beschwerte sich das dies nicht im Sinne des inzwischen in Griechenland (dem mystischen und beliebtesten Reiseziel der Chinesen) lebenden Erfinders liege. Endlich stießen wir auf die A4 und wurden dort fast von einer Kolonne von zehn Bussen oder so umgemäht. Poya (Vollmond). Wesak um genau zu sein. Da ist die Hölle los hier. Die ganze Nacht werden überall Utensilien verkauft um Laternen zu basteln. Und ich dachte noch „Hey laß mal schön gemütlich über die Feiertage den Umzug stemmen“. Als ich checkte das wir schon wieder Wesak haben, fragte ich mich wo das letzte Jahr geblieben sei.

Von Avissawela bis Monaragla alles okay, ich haute mich irgendwann auf die Matratze hinten im LKW und hoffte das Kamal die Augen offen hielt und mich im Schlaf gen Miyanawatta teleportierte. Tatsächlich ich wachte auf, als die letzten zwei Kilometer vor unserem Grundstück den LKW hin und her und mich von der Matratze schüttelte.

Oh, wie sehr liebe ich doch unsere Farm. Diese Ruhe, diese Abgeschiedenheit, der verträumte Ausblick und der Frieden den ich hier leichter finde als sonstwo. Danke für alles.

Laß' die Fruchtlawine rollen...

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