Bürodach

Munasinghe heißt der Knabe, er ist ein ganz schmaler Typ und man sieht ihm weder an das er 40 ist, noch würde man ihm zutrauen, das er zweifacher Vater ist. Er wird von den meisten im Dorf unterschätzt und ehrlich gesagt hätte ich auch nie geglaubt das er freiwillig bei unserem Dach hilft. Jedenfalls kam er morgens ganz pünktlich und erklärte sich sofort bereit den verantwortungsvollsten Teil der Arbeit zu übernehmen. Er kletterte auf das Dach und begann mit dem eindecken. Ich hatte schon fast geglaubt das ich diesen Job wieder alleine durchziehen müßte und mir fiel wirklich ein Stein vom Herzen, als Löwengesicht – das bedeutet Munasinghe nämlich übersetzt – die ersten Palmenwedel entgegennahm und die lustige Dachdeckerei ihren Lauf nahm.

Nun war Kamal ja zum Glück ebenfalls da und er ist immer der perfekte Handlanger und somit hätte ich genug Zeit um all die Palmenblätter zuzuschneiden und die Dachlatten zu schnitzen. das alleine kostete mich den halben Tag. Am Nachmittag war Kamal dann im Dorf und organisierte weitere Palmenblätter, da wir doch mehr brauchten und wir schafften es sogar die waghalsige Aktion abzuschließen. Kamal kennt die Jungs aus dem Dorf ja und abends kam noch etwas mentale Verstärkung dazu. Mit Sprüchen wie „Seh zu das du das Dach dichtbindest“ und „Hör auf da rumzueiern“ und „Leg mal einen Zahn zu“ wurde der Löwe in Munasinghe geweckt und förmlich mit den Palmenwedeln von unter her vorangestoßen. Der Höhepunkt war dann die Kletteraktion runter vom Dach. Mit einem waghalsigen Manöver erreichte der mutige Volunteer wieder sicheren Boden unter der Füßen und nach einem kräftigen halbwegs Flüssigem singhalesischen Lobgesang meinerseits verabschiedete er sich und tippselte verträumt und Betelnußkauend davon.

Anschließend nahm Kamal mich zur Seite und erklärte mir das er Munasinghe ein paar Tage zuvor mit einem Bier und ziemlich angeheitert angetroffen hatte. Nun weiß jeder im Dorf das das bei mir nicht gut ankommt und Kamal weiß aus Erfahrung das dies die beste Gelegenheit ist um nach einem Gefallen zu fragen. So erhielt er Munasinghes Zusage. und damit zumindest der guter Ruf bei mir, dem weißen Herrn, wieder hergestellt sein würde, mußte dieser Gefallen nun eingelöst werden.

Diese Last wog am Morgen noch auf den dürren Schultern des Kleinen Mannes, der am Abend aber seinen Löwen gestanden und vermutlich bereit für ein kleines feines Lions Beer war.

Laß' die Fruchtlawine rollen...

Versiegeln und lackieren der Tür und Fenster im Bürohaus

Raus den Pinsel hieß es heute mal wieder. den letzten Feinschliff und dann erstmal versiegelt. Nachmittags dann Schön lackiert die Teile. Da hat sich meine Ausbildung zum Maler und Lackierer doch gelohnt, die ich während meiner Graffitiphase als großen Vorteil ansah. heute öffne ich keine Lackdose mehr ohne vernünftigen Atemschutz und Für Sprühdosen ist mir mein Geld zu schade. da Pflanze ich lieber Obstbäume und bin der aufmerksame Schrebergärtner, der aber – keine Angst – nicht gleich die Bullen ruft, wenn ein paar gestalten mit dicken Hosen und klimpernden Rucksäcke die Bahnschienen unsicher machen. „Wir sind die vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt haben“ laß ich mal irgendwo auf der Berliner Mauer glaube ich und Stimme zu.

Laß' die Fruchtlawine rollen...

Unser Baumhaus

Schlafen in der Natur
Für mich ist das Baumhaus ein Ort wo ich die Zeit vergesse, die Seele baumeln lasse und Ruhe finde. Draußen schlafen ist für mich ziemlich wichtig geworden, im Blätterdach des Walds zu schlafen ist ein besonders beeindruckendes Erlebnis. Hier schlafe ich am Besten. Die Geräusche wirken entspannend auf mich. Ich fühle mich hier als Teil der Natur und kann mal so richtig ausschlafen bis die Vögel mich sanft wecken.

Das Baumhaus lieben nicht nur die Affen
In den Morgenstunden oder am späten Nachmittag zieht die Affenbande vorüber und hält Ausschau nach Bananen, teilweise fühlt sich der stille Beobachter im Baumhaus wie eingekreist wenn auf beiden Seiten Mitglieder der Affenfamilie vorbeiziehen. Dabei springen sie von Ast zu Ast und kündigen sich schon von Weitem mit raschelnden, rauschenden Blättern an.
Die Besucher beobachten vom Baumhaus aus das Geschehen. Die stolzen Pfauen, die überall auf unserem Gelände leben und hier Ihren Nachwuchs aufziehen, sitzen gerne in der Krone des Mangobaums (über dem Baumhaus) und verkünden mit lautem “Miau” Ihre Anwesenheit.
Buntgefiederte Vögel lassen sich hier beobachten. Mindestens genauso schön sind Ihre Konzerte. Die Geräuschkulisse während der Nacht ist überwältigend. Wenn die Grillen zirpen, die Frösche zum Konzert anstimmen und weiter entfernt vielleicht ein Eichhörnchen durch das Blätterdach raschelt. Der Dschungel erwacht zum Leben. Die Jäger sind unterwegs. Plötzlich Stille, alles ist Angespannt. Dann geht es wieder sorglos weiter als wäre nichts geschehen. Sind das da etwa zwei leuchtende Augen in der Dunkelheit? Zum Glück nur „Tiger“, unsere Katze.

Einziges echtes Baumhaus in Sri Lanka
Nach meiner Kenntnis ist unser das einzige Baumhaus in Sri Lanka, das nur durch den Baum getragen wird und völlig ohne Stützpfeiler auskommt. Wir haben dabei das Design der in den USA entwickelten Garnier limbs (Bolzen) übernommen und diese lokal anfertigen lassen. Solltest Du ein weiteres Baumhaus in Sri Lanka entdecken lass es uns bitte wissen!

Flusswald
In der Regenzeit im Januar schwillt der sonst ziemlich unscheinbare Fluss heftig an – auf dem Höhepunkt der Trockenzeit im September schrumpft er wieder zu einem kleinen Bach.

Laß' die Fruchtlawine rollen...

Schlangenbrut im Baumhaus

Ich war heute ziemlich beschäftigt und wollte noch in die Stadt bevor der in dieser Regenzeit gewöhnlich am späten Nachmittag plötzlich in dicken Tropfen herumterprasselnde Regen die Mopedfahrt sagen wir mal etwas unangenehm gestalten würde. deshalb machte ich mich gleich nach dem Essen auf den Weg. Karin und Robert nutzen die Zeit um noch einmal im Baumhaus zu sein bevor sie morgen abreisen würden.

Später hörte ich deren Bericht über ein Schlange, die unter dem Bezug der Matratze lag. Die beiden hatten bemerkt das dort etwas sei und Robert zog das Tuch zur Seite ald plötzlich die Schwarz-weiße Schlange, die bequem zusammengerollt war dort lag und ihr Ruhelager genoß.

Die beiden ergriffen natürlich sofort die Flucht. Ich hatte die Sache am nächsten Tag ehrlich gesagt vergessen und als ich ein paar Tage später alleine unten im Baumhaus war, fiel es mir wieder ein. ich sah nämlich das halbwegezogene Tuch und zog dies sogleich ganz weg. da lag genau die selbe Schlange als wenn nichts gewesen wäre und ich dachte nur so Mist, keinen Fotoapparat dabei. Da ich aber diesen gerade schon eingepackt hatte für unseren Umzug, war ich auch zu faul deswegen nach oben zu laufen und erstmal in den Kartons zu kramen und die Nikon klar zu machen.

Deshalb an dieser Stelle einfach nur ein Foto der ungefährlichen Schlange, die bei uns am Haus im Teich lebt und die Frösche gerne auf Trab hält.

Ich nahm mir also einen Besen und schubste die Schlange zunächst vom Bett runter auf den Boden, wo diese nur schwerfällig nach dem Grund suchte, der sie plötzlich geweckt hatte. ich glaube es war eine Art Kobra. der zweite Stoß katapultierte den ungebetenen Besucher in einen Baum auf der anderen Seite vom Fluß.

Das lustige war, das ich mir dachte es wäre ratsam die Matratze mal ganz wegzunehmen und auch im  Bettkasten zu schauen. geil der lag der zweite Gast. anscheinend waren mutti und Vati hier gemeinsam angereist. fragt sich nur wo die ganze Schlangenbrut sein würde.

vati oder auch mutti – konnte das ehrlich gesagt schwer erkennen landete direkt im Fluss und Kinder waren anschließend nicht aufzufinden. bin gespannt wie schnell die beiden wieder zurück finden werden, den anscheinend ist das Baumhaus Schlangenfreundlich genug.

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Gefriertruhen und Kühlschrank ziehen um

mit Roberts freundlicher Unterstützung habe ich heute ein schweres Unterfangen gewagt. Wir haben die beiden Gefriertruhen und den Kühlschrank zum Bürohaus verfrachtet. Transportmittel war unser Landmaster aka Die Gartenfräse. Mit einem Packstück pro Durchgang waren wir ne Weile beschäftigt und nachdem ich das Dritte mal den Berg hoch zum Bürohaus und die Schlaglöcher dort gemeistert hatte meldete sich der Hunger. Inzwischen hatte Karin uns ein köstliches Mahl gezaubert und wir waren rundum zufrieden.

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Internet

Nur 4km von der Farm ist der Empfang bestens. Und zwar dann wenn ich dort in direktem Sichtkontakt mit dem weitere 4km entfernten Sendemast stehe. Also wenn ich zum Skypen verabredet bin, fahre ich kurz dort hin…

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Nachleimen

augenmass

Zunächst mußte ich gründlich den Staub entfernen und mit einer Nadel aus allen Ritzen nehmen. Pusten ging auch ganz gut. Ein Staubsauger wäre jetzt cool gewesen. Nun ging es daran die Verleimung nachzubessern. Mit einem Spachtel musste ich den Leim möglichst in alle Fugen drücken und kleinere Löcher und Problemstellen füllte ich mit einem Gemisch aus Leim und Holzstaub. Soweit so gut. Da die Sache jetzt gut durchtrocknen sollte nutze ich den Nachmittag um im Bürohaus aufzuräumen. Die restlichen Ziegelsteine (Immerhin 450 waren übrig) den Rest der Kiesladung verstaute ich sicher. Dann machte ich mich daran den restlichen Holzstaub rauszufegen.

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